Unterrichtsgang zum Thema Waldökologie

Am Dienstag, den 13.06. stiegen die Schüler*innen der Klasse 7.1 in die Voreifelbahn und fuhren gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Herrn Müller sowie der neuen Kollegin und Sonderpädagogin Frau Berghorn nach Alfter-Witterschlick. Von dort ging es noch ein kleines Stück zu Fuß über einen verwunschenen Trampelpfad in den Wald. Auf mit Moos bewachsenen Baumstämmen sitzend durfte erst einmal kein Wort gesprochen werden. Nur horchen, schauen und staunen. Insekten summen, Vogelgezwitscher, leises Rascheln im Laub. Über uns ein grüner Dom aus Buchen, Eichen, Ahorn, Linden, Ilex und Hainbuchen. Hier gibt es noch ein wildes Nebeneinander von jungen Baumgruppen, hohen und schon sehr alten Bäumen. Abgestorbene Bäume mit Spechtlöchern, Baumleichen am Boden in allen Stadien der Verrottung. Ein Urwald am Rand des Kottenforstes, seit über 30 Jahren ohne forstwirtschaftliche Nutzung. Die Klasse war beeindruckt, was für ein lebendiger Wald! In der vorherigen Woche hatten die Schüler*innen schon gelernt, dass Bäume aus dem Kohlendioxid der Luft mittels Fotosynthese Biomasse aufbauen. Der Wald hat also eine große Bedeutung als Kohlenstoffspeicher und eine ausgleichende Funktion im Klimahaushalt, weil er das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Atmosphäre entzieht und so der Erderwärmung entgegen wirkt. In einer praktischen Übung sollten die Schüler*innen herausfinden, wie viel Kilogramm Kohlendioxid ein ausgewachsener Laubbaum ungefähr in seiner Biomasse speichern kann. Mit Hilfe der sogenannten Förster-Dreieck-Methode ermittelten die Schüler*innen zunächst die Baumhöhe. Anschließend wurde noch mit einem Zollstock der Baumdurchmesser festgestellt. Anhand einer Grafik konnte dann die Kohlenstoffspeicherung überschlägig abgelesen werden. Dabei ermittelten die Schüler*innen maximale Werte von bis zu 5.000 kg gespeichertes Kohlenstoffdioxid. Diese Menge setzten sie nun in Relation zu der Menge an Kohlenstoffdioxid, die eine Person bei einer Flugreise von Düsseldorf nach Mallorca (hin und zurück) ausstößt. Dies sind etwa 680 kg. Der untersuchte Baum speichert also die Menge von nur rund sieben Fluggästen und musste hierfür mindestens 100 Jahre alt werden. An diesem Beispiel konnten die Schüler*innen die hohe Bedeutung des Waldes zur Kompensation klimaschädlicher Gase nachvollziehen. Sie lernten aber auch, dass sich hohe Kohlendioxid-Emissionen nicht sofort durch Aufforstungen ausgleichen lassen, denn bis ein Baum eine relevante Menge an Kohlendioxid speichern kann, vergehen viele Jahrzehnte. Im weiteren Verlauf des Vormittags suchten die Schüler*innen den Boden nach Bodentieren ab. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit fanden sie allerdings nur wenige Asseln, Springschwänze, Spinnen und einzelne Käfer. Aufgelockert wurden die Untersuchungen durch Spiele zur Teambildung, die allen viel Spaß machten. Nach einem Eis in Witterschlick ging es umweltfreundlich mit der Bahn zurück nach Rheinbach.

Autor: Maximilian Müller

Foto: GSR