Am Sonntag, den 10.11.2024 machten sich 40 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rheinbach und des Sankt Josef Gymnasiums Rheinbach, begleitet von drei Lehrkräften (Frau Beyer, Herr Gisbertz und Herr Müller) sowie Herr Stefan Raetz als Vorsitzender des Vereins Partnerschaft des Friedens Rheinbach/Douaumont-Vaux e. V. auf den Weg nach Verdun. Auf der Fahrt dorthin besuchten wir zunächst einen deutschen Soldatenfriedhof, auf dem der gefallen deutschen Soldaten des deutsch-französischen Krieg von1870-1871 gedacht wird. Im Museum des Krieges von 1870 und der Annexion in Gravelotte bei Metz, erhielten wir einen ersten Eindruck von den schrecklichen Auswirkungen einer zunehmend modernen Kriegsführung. Nach dem Museumsbesuch fuhren wir weiter zur Gedenkstätte von Douaumont bei Verdun, wo wir zunächst im Restaurant L’Abri des Pelerins sehr herzlich von unseren französischen Partnern begrüßt wurden. Anschließend besichtigten wir das Beinhaus von Douaumont sowie den vorgelagerten Nationalfriedhof mit seinen 16.000 weißen Kreuzen. Wir waren alle nachhaltig beindruckt und erschüttert von der großen Anzahl der gefallenen jungen Franzosen, die hier begraben liegen. Hier haben wir auf Zettel geschrieben, welche Träume und Wünsche ausgewählte jungen Männer gehabt haben mochten, bevor sie als Soldaten so früh aus dem Leben gerissen wurden. Bevor wir hinunter zur Jugendherberge nach Verdun fuhren, nahmen wir noch an der feierlichen Zeremonie der Entzündung der Flamme im Beinhaus teil. Hierbei durfte eine Schülerin aus Rheinbach gemeinsam mit einem Schüler aus Verdun im Beinhaus von Douaumont, die ewige Flamme für den unbekannten Soldaten mit einer Fackel entzünden.
Nachdem wir die Zimmer der Herberge am nächsten Morgen aufgeräumt hatten, ging es nochmal zum Beinhaus von Douaumont. Auf dem Nationalfriedhof haben wir der feierlichen Kranzniederlegung des französischen Verteidigungsministers beigewohnt. Sie fand mit besonderem militärischen Ehren im Beisein von Vertretern der Veteranenverbände, den Bürgermeistern der Region und des Präsidenten des Departements Moselle, Region La Grand Est, statt. Danach sind wir zurück nach Verdun gefahren, um zusammen mit dem Bürgermeister von Verdun an einer Gedenkmesse in der Kathedrale teilzunehmen. Hier wurden wir vom Bischof namentlich willkommen geheißen.
Nach der Messe nahmen wir an einem Gedenkmarsch durch Verdun mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal teil. Hier durften eine Schülerin vom SJG und ein Schüler von der Gesamtschule Rheinbach den Kranz des Vereins Partnerschaft des Friedens Rheinbach/Douaumont-Vaux e. V. aus Rheinbach niederlegen. Nach der Kranzniederlegung ging es weiter zum Soldatenfriedhof von Consenvoye. Hier liegen über 11.000 deutsche Soldaten begraben, unter anderem auch deutsche Juden, deren Glaubensbrüder und -schwestern gut 30 Jahre später Opfer des Nationalsozialismus wurden. Das empfanden wir als besonders beschämend. Auf dem Rückweg zur Autobahn haben wir uns noch eine kleine Befestigungsanlage aus dem ersten Weltkrieg, die „Ouvrage de la Falouse“ angeschaut. Hier konnten wir nochmal eindrucksvoll sehen, wie die Soldaten damals gelebt haben. Nach der Besichtigung wurde das Erlebte besprochen und einige der selbst erstellten Soldatenbiographien vorgelesen und bewertet.
Abschließend forderte uns Herr Raetz auf, als Botschafter des Friedens nach Rheinbach zurückzukehren. Denn Krieg – das haben wir in Verdun eindrucksvoll erlebt – bringt nur Tod, Zerstörung und Leid über die Menschen. Leider sind Kriege immer noch nicht aus unserer Welt verschwunden. Populisten schüren Hass und predigen Gewalt – auch bei uns. Umso wichtiger ist es, dass wir zu unseren Nachbarn in Europa freundschaftliche Beziehungen pflegen und uns die große Bedeutung unserer Demokratie für die Erhaltung des Friedens stets bewusst ist.
Autoren: Tim Bamberg und Emil Pelzer, Klasse 9.1