Projekte

Im Oktober 2019 wurde der Gesamtschule Rheinbach in einer Feierstunde die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage verliehen. Diesem bundesweiten Netzwerk gehören inzwischen über 3.000 Schulen mit mehr als zwei Millionen Schülerinnen und Schülern an.

Aber was heißt das eigentlich, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu sein?

Schon seit der Gründung der Gesamtschule Rheinbach ist die Beschäftigung mit Rassismus und Antisemitismus fester Bestandteil der pädagogisch-erzieherischen Arbeit. Unzählige, oft fächerübergreifende Projekte machten die Schülerinnen und Schüler mit diesem Themenbereich bekannt. Schülergruppen  nahmen beispielsweise regelmäßig an der jährlich in Rheinbach stattfindenden Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des KZs in Auschwitz tei. Sie bereicherten diese mit musikalischen Beiträgen oder szenischen Aufführungen. Mehrere Klassen besuchten Sonderausstellungen im Rheinbacher Rathaus, die Bonner Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus oder die Gedenkstätte NS-Ordensburg Vogelsang, waren in der Alten Synagoge in Köln, besichtigten auf einer Klassenfahrt das KZ Theresienstadt; wieder andere Schülerinnen und Schüler setzten sich künstlerisch mit dem Mobbing und Ausgrenzung auseinander.

An dieser Stelle reicht der Platz nicht aus, um alle Projekte aufzuzählen. Entscheidend war, dass sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften entschloss, selber noch mehr tun zu wollen und „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden. Als solche verpflichtet sich eine Schule, sich  gegen jede Form von Diskriminierung an der eigenen Schule einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekte und Aktionen zum Thema durchzuführen. Diese Selbstverpflichtung muss von mindestens 70 %  aller Menschen, die an der Schule lernen und arbeiten, unterzeichnet werden. Das gelang innerhalb kürzester Zeit. Als Projektpatinnen wurden neben der engagierten Rheinbacher Bürgerin Marlies Hoffmann die Violinistin Judith Stapf und die Autorin Angela Krumpen gewonnen, deren Buch „Spiel mir das Lied vom Leben – Judith und der Junge von Schindlers Liste“ das Grauen des Antisemitismus deutlich werden lässt. Alle drei Patinnen sind unserer Schule eng verbunden und unterstützen uns in vielfältiger Weise.

Auch wenn die Möglichkeiten, in Zeiten der Pandemie Projekte durchzuführen naturgemäß eingeschränkt sind und schon geplante Veranstaltungen auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben werden mussten, sind wir darüber einig:

Wir wollen die individuellen Eigenheiten aller Menschen an unserer Schule respektieren.

Wir müssen uns gegen alltägliche Gewalt und für ein Klima der gegenseitigen Achtung einsetzen.

Wir werden uns gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Arten der Ausgrenzung engagieren.

All das erfordert unsere Courage!

Eva Knips, Projektkoordinatorin

Im Februar 2020 wurde unsere Schule für die erfolgreiche Teilnahme am ersten Kampagnienzeitraum als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet.

Warum wir bei der Aktion „Schule der Zukunft“ mitmachen, lesen sie hier.

Im November 2017 schaute die Welt aufs Rheinland, denn dort in der Bonner Rheinaue fand die 23. Weltklimakonferenz (COP 23) statt. Im Verlauf von elf Tagen verhandelten die Delegierten der Regierungen Details zur Anwendung des Pariser Abkommens von 2015. Herauskommen sollte dabei ein so genanntes „Regelbuch“ zur Einhaltung wichtiger Klimaschutzziele.

Gute Bildung hat immer auch die Aufgabe, Schüler zur Urteils- und Kritikfähigkeit zu befähigen. Dazu muss gute Schule ihre Schülerschaft immer wieder ermutigen, Anteil an gesellschaftlich relevanten Entwicklungen zu nehmen. Da die globale Erwärmung die heutigen und künftigen Gesellschaften weltweit vor große Herausforderungen stellt, sehen wir es als unsere umweltpädagogische Aufgabe an, unsere Schüler immer wieder auf die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung aufmerksam zu machen. Die COP 23 in Bonn war Anlass, dieses Thema in den Fokus verschiedenerer Unterrichtsfächer und -inhalte im 8. Jahrgang zu stellen. Dabei wurde den Schülern sehr deutlich, wie komplex das Problem der globalen Erwärmung einerseits ist und wie es andererseits aber schon jetzt gravierende Auswirkungen auf Natur und Menschen weltweit hat. Aus diesem Verständnis entwickelten sie Strategien, wie sie sich in Zukunft umweltverträglicher verhalten können. Das Thema berührte unsere Schüler so, dass der Wunsch entstand ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu setzen. So wurde im November 2017 am Standort Villeneuver Straße unter den Augen des 8. Jahrgangs und mit tatkräftiger Unterstützung von unserem Hausmeister Herrn Maul ein Loch ausgehoben und eine von einer ortsansässigen Baumschule gespendeten Eiche gepflanzt. Als Organisator der Aktion hielt Herr Müller eine Ansprache und wünschte dem Baum ein langes Leben. Abschließend behängten die Schüler des 8. Jahrgangs den Baum mit bunten Zetteln, auf die sie zuvor ihre Ideen für klimaschonendes Verhalten geschrieben hatten.

Rückblickend war es genau diese Aktion, die uns im Januar 2018 dazu ermunterte „Schule der Zukunft“ zu werden. Weltweit beteiligen sich tausende von Schulen an dem Programm der UNESCO „Bildung für Nachhaltigkeit“. Unter der Leitung von Herrn Stöcker und Herrn Müller soll in Zukunft der Leitgedanke der Nachhaltigkeit viele Bereiche unseres Schullebens durchdringen damit unsere Schüler von Anfang an lernen, ökologische Verantwortung für ihr persönliches Handeln zu übernehmen. Dabei gilt es den Schülern zu zeigen, dass ihr Handeln auf lokaler Ebene Auswirkungen auf globaler Ebene hat. In diesem Sinne haben schon erste Schülergruppen zusammen mit Herrn Stöcker sogenannte Schülerakademien zu Themen wie zum Beispiel „Klima und Energie“ besucht. Darüber hinaus wurden im Fach Naturwissenschaften praktische Projekte zum Thema „Kunststoffe in unserer Umwelt“ durchgeführt. So wurden am Bonner Rheinufer Kunststoffabfälle gesammelt, Bodenproben vom Rheinufer entnommen und im schuleigenen Labor auf Mikroplastik untersucht. Auch wurden aus Kartoffelstärke biogene Kunststoffe hergestellt. Darüber hinaus zeigte die Firma Hündgen, wie aus Kunststoffabfällen ressourcen- und klimaschonend neue Rohstoffe für die Kunststoffindustrie hergestellt werden. Durch praktisches Handeln, durch gelebten Umweltschutz im Schulalltag soll unsere Schule eine „Schule der Zukunft“ werden.

Maximilian Müller für das Team „Schule der Zukunft“

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